Färöer Inseln: Slaettaratindur 882m

Bestiegen am 31.05.2019 solo

 

 

62° 18' N; 7° 0' W

Auf den Färöer-Inseln, einer Inselgruppe nördlich von Europa, zu Dänemark gehörend aber mit unabhängigen Gesetzen gibt es eine blutige "Tradition": jedes Jahr werden Tausende von Grindwalen (Pilotwale)und Schnabelwalen, sowie Delfinen abgeschlachtet. Mit modernen Motorbooten werden die Wale in die Buchten getrieben. Den gestrandeten Meeressäugern werden Metallhaken in die Blaslöcher gerammt. Dann wird ihnen das Rückgrat durchgeschnitten. Die Tiere verbluteten langsam. Ganze Familienverbände werden abgeschlachtet. Manche Wale schwimmen stundenlang im Blut ihrer Familienangehörigen und versuchen diese zu retten, panisch vor Angst, da sie ahnen was auch mit ihnen passieren wird.

 

Weitere Infos: www.seashepherd.org/news-and-media/news-100720-1.html

 

Die Färöer-Inseln gehören zu Dänemark, ein Staat der den Walfang inzwischen eingestellt hat.

Auf den Färöer-Inseln gelten andere Gesetze, dennoch ist es ein Teil von Dänemark. Ein Verbot des Walmassakers ist jedoch nicht erkennbar und dies obwohl es Mitgliedern der Europäischen Union verboten ist, Wale zu töten und Dänemark dem Walfang abgeschworen hat. Mit EU Geldern werden die Wal Mörder vor Demonstranten geschützt. Ich kann dafür kein Verständnis aufbringen.

Matthias Fieles

Der Slættaratindur (wörtlich „flacher Gipfel“) ist mit 882 Metern der höchste Berg der Färöer.

Der Slættaratindur liegt ganz im Norden der zweitgrößten Insel Eysturoy an der Straße zwischen Eiði im Westen, Gjógv im Nordosten und Funningur in Osten. Wie der färöische Name Slættaratindur andeutet, hat er einen flachen Gipfel. Wie alle Berge der Färöer ist auch er im Sommer meist schneefrei. Der Anstieg ist steil, aber technisch einfach. Hierher gibt es organisierte Bergwanderungen, vom höchsten Punkt des Passes ausgehend. Die Tour dauert etwa vier Stunden.

Vom Gipfel aus kann man bei schönem Wetter die gesamten Färöer überblicken. Ist die Luft extrem klar und trocken, kann man dem Guinness-Buch der Rekorde 2006 zufolge im Nordwesten sogar den 550 km entfernten Vatnajökull auf Island sehen. Das wäre somit die längste Sichtweite auf der Erde, was aber gelegentlich angezweifelt wird.[1]

Direkt gegenüber im Nordosten erhebt sich der Gráfelli, mit 856 Metern der zweithöchste Berg des Archipels. Insgesamt gibt es auf den Färöern zehn Berge, die über 800 Meter aus dem Meer ragen.

 

(Quelle: Wikipedia)



Slættaratindur (Quelle: Wikipedia)

Slættaratindur 880m, höchsterBerg von Färöer.

30.05.2019

Recht kurzfristig hatte ich mich entschieden, einen weiteren Berg 

in meine Sammlung einzureihen. Von den 6 Bergen, die mir in meiner 

Kollektion noch fehlten, erschien mir der Slættaratindur auf Färöer, 

die realistischste Möglichkeit weiter im Projekt voranzukommen.

Es fehlten mir Stand Mai 2019 noch folgende Berge:

Slættaratindur 880m/Färöer

Newtontoppen 1.713m/Spitzbergen

Bazar Dyzy 4.466m/Aserbaidschan geplant Juli 2019

Mont Bianco di Courmayeur 4.748m/Italien

Mont Blanc 4.810m/Frankreich

Schkara 5.120m/Georgien

 

Spitzbergen und Georgien sind echte Expeditionen, 

Aserbaidschan ist für Juli 2019 geplant, Mont Blanc und 

Monte Bianco di Courmayeur, meine persönlichen Schicksalsberge 

waren zwar in Reichweite aber in meinem aktuellen Trainingszustand 

und ohne Akklimatisierung, absolut nicht drin.

 

Also blieb nur Färöer. 

 

Das Wetter für die Inseln war schlecht vorausgesagt, 2 Grad und Dauerregen, Schneefall in den Höhenlagen. Egal, über den Himmelfahrtsfeiertag würde es gehen müssen. Flüge, Mietwagen und Unterkunft waren (völlig überteuert) schnell gebucht. Gemessen an den zu bewältigenden Höhenmetern, also Kosten pro Höhenmeter, ist dieser Berg kostenmässig vermutlich ganz weit oben in der Sammlung. Der Flug mit Swiss und SAS von Zürich via Kopenhagen nach Vagar verlief problemlos. Nach etwas Warten kam mein Gepäck und ich übernahm einen winzigen Suzuki Mietwagen. Keine halbe Stunde später konnte ich im B&B Sandavagur einchecken. Das Wetter war bisher einigermassen trocken. Da es um diese Jahreszeit nicht mehr dunkel wird, wollte ich das noch trockene Wetter nutzen und den Berg noch heute erledigen. Schnell umziehen und los.

 

Nach einer knapp einstündigen Fahrt über die drei Inseln Vagar, Streymoy (grösste Insel) und Eysturoy, kam ich nach Eiði, im äussersten Nordwesten der Insel Eysturoy. Hier ging es dann eine schmale Pass-Strasse steil bergauf bis zu einem kleinen Parkplatz. Eine Holzleiter erleichtert das übersteigen des Weidezauns. Ein weiteres Auto stand am Parkplatz, ein junges Mädel sass dort ziemlich durchgefroren im Auto. Ich fragte sie ob sie oben war und sie antwortete mir, dass sie umgedreht sei. Es war ihr zu kalt, zu windig und zuviel Schnee.

Ihre drei Freunde seien aber hochgestiegen und müssten bald wieder zurück sein.

So kam es, dass ich im unteren Drittel der Tour, den Peakbaggern Ciaran Reilly und Stephen Glennon begegnete. Stephen hatte mit dem Slættaratindur seinen Europa Landes Höhepunkt Nummer 15 geschafft, für mich sollte es Nummer 58 werden, wenn man Transnistrien und Gagausien mit dazu zählt sogar Nummer 60.

 

Der Verlauf der Route ist relativ klar, es gibt reichlich Pfadspuren und gelegentlich Steinmänner zur Orientierung. Ab ca. 650m tauchte ich in die Wolkendecke ein und die Sicht wurde ziemlich mies. Stellenweise „Whiteout“. Man konnte Boden vom Nebel nicht mehr unterscheiden. Aber auf den Spuren im Schnee war der Weg gut zu finden, die zwei verschneiten Felsbänder konnten mit etwas Konzentration und einigen Kraxelstellen mit Handeinsatz, auch relativ schnell überwunden werden. Dann stehe ich auf dem Gipfelplateau und freue mich wie ein Kind. Der obligatorische GPS Log auf Peakhunter und auf Peakbagger ist schnell erledigt, einige Gipfelfotos schiessen und die Lieben daheim informieren, dann geniesse ich rund 20 Minuten, windgeschützt hinter einer kleinen Steinmauer, die Einsamkeit am Gipfel. 

Ich sitze einfach nur da und atme...was für ein Luxus.

Es sind Momente wie diese die mich dazu antreiben in die Berge zu gehen und an meinem Projekt weiter zu arbeiten. Jetzt fehlen mir noch 5 Berge zur Vollendung meines Projektes, bzw. 8 wenn ich Zypern, Mellila und Ceuta mit dazu zähle, welche sich aber alle drei geografisch eindeutig nicht auf europäischen Gebiet verorten lassen. Trotzdem würde ich bei nächster Gelegenheit auch da mal vorbei schauen müssen ;-)

 

Der Abstieg ist oben etwas heikel, dann aber schnell und einfach erledigt. Ich mache noch einen Abstecher nach Gjogv im äussersten Nordosten der Insel, nehme dort ein recht überteuertes Abendessen zu mir, ein Driver Beer, Rinderbraten mit Gemüse und Kartoffeln, Danske Appel Pie und eine Tasse Kaffee für über 40,-€. Das ist hart...

 

Rückfahrt und ein einsamer Abend im Guesthouse.

Jetzt habe ich morgen einen kompletten Tag zum Chillen.

 

Sonntag Rückflug via Kopenhagen nach Zürich.

Matthias Fieles / Matze-Sherpa

 

 

 

 

Über mich

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Ruhelos, rastlos, getrieben.

Bergsüchtig...

Mit Mischa am Eiger

 

 

 

Vielen Dank an alle

Unterstützer, 

Freunde,

Tourenbegleiter,

meine Familie,

meine Kinder.

Mir ist bewusst das es nicht einfach mit mir ist, deshalb

Danke für Eure Geduld und Liebe.

 

 

 

 

 

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© Matthias Fieles