Melilla: Fuerte de Rostrogarda 130m

Melilla Highpoint 130m
Bestiegen am 13.06.2022 zusammen mit Emanuel und Mariya
 

35° 18' 50'' N, 2° 57' 39'' W

35.313791, -2.960938 (Dec Deg)

503551 E 3907843 N, Zone 30 (UTM)

Melilla (Aussprache: [meˈliʎa], Tarifit ⵎⵕⵉⵜⵛ Mritc) ist eine spanische Stadt an der nordafrikanischen Mittelmeerküste mit einer Landgrenze zu Marokko. Als spanische Exklave gehört Melilla zur Europäischen Union, ist aber gemäß dem Zollkodex der Union vom Zollgebiet der Union ausgenommen.[2] Melilla gehört auch nicht zum Schengen-Raum. Das Gebiet umfasst 13,4 km², auf denen etwa 86.487 Einwohner leben (Stand 1. Januar 2019).

Melilla ist seit dem Jahr 1497 in spanischem Besitz; auch nach der Unabhängigkeit Marokkos von den Kolonialmächten Frankreich und Spanien (1956) blieben Melilla und das ebenfalls in Afrika gelegene Ceuta spanisch. Die Altstadt von Melilla (Medina Sidonia) ist als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.

(Quelle Wikipedia)

Ankunft in Melilla

Melilla und Ceuta, Bergziele für Bekloppte

 

Auf Grund einer anstehenden Geschäftsreise nach Malaga in Spanien, hatte ich mal wieder Gelegenheit eine Tour planen zu können.

Da der Mulhacen und der Teide für Spanien bereits abgehakt sind, durfte es diesmal etwas exotischer werden. Melilla und Ceuta befinden sich an der nordafrikanischen Küste und sind zwei autonome, zu Spanien gehörende Exklaven. Die beidem Gebiete sind nicht EU-Mitglieder, gehören nicht zum Schengenraum und haben abweichende Zoll und Steuerreglungen. Politisch genießen sie weitgehend Autonomie. Diese beiden geografisch zu Afrika gehörenden Gebiete sind eigentlich nicht Bestandteil der Challenge, ich wollte diese aber, für mich der Vollständigkeit halber, trotzdem abhaken.

 

Am 11.06.22 ging es gemeinsam mit Emanuel und Mariya von Zürich nach Malaga. Dort angekommen fuhren wir noch bis Marbella und bezogen unser gebuchtes Hotel. Samstag und Sonntag vergingen mit „Chillen“ am Strand und in der Stadt.

13.06.2022

Montag hieß es dann wirklich früh aufstehen, um unseren Flug nach Melilla zu erreichen. Ein kurzer und unspektakulärer Flug in einer kleinen Propellermaschine der Nostrum Air, brachte uns zum anderen Kontinent. Der höchste Punkt Melillas befindet sich im Fuerte de Rostrogarda. Leider wird diese historische Anlage aktuell vom spanischen Militär genutzt und ist somit für Touristen nicht zugänglich. Also musste ein Trick her, um so nahe wie möglich an den Punkt heranzukommen. Wir bestellen uns ein Taxi und mit selbstverständlicher Bestimmtheit gebe ich dem Fahrer die Adresse, dieser hinterfragt nicht und fährt brav los. Wir fahren an das Castel heran, die Schranke geht hoch der Wachposten grüßt freundlich und es geht noch ein paar Meter näher, bei der nächsten Schranke sieht der Wachmann in das Auto und „pampt“ den Taxifahrer an, was er denn hier wolle. Sinngemäß antwortet er, dass seine Fahrgäste hierher wollten. Nun wendet sich der Wachmann an mich, ich bin gerade beschäftigt damit in der Peakhunter App den aktuellen Punkt einzugeben. Dann sage ich ihm wir wollten das Castel besichtigen. Genervt schüttelt er den Kopf und sagt, dies sei nicht möglich, daraufhin sage ich dem Taxifahrer, bitte in die City und er wendet brav und versteht die Welt nicht mehr. Somit ist für mich der Melilla Highpoint, im Fuerte de Rostrogarda mit 130m, abgehakt. Näher ran kommt keiner, außer man ist beim spanischen Militär, die ca. 30 fehlenden Entfernungsmeter nehme ich sportlich als Toleranz.

Wir steigen in der Innenstadt aus und bummeln durch eine nicht sonderlich schöne Stadt. Schwülstige Kriegerdenkmäler, die Reste des einstigen Bahnhofs, ein komplett verdreckter Strand und teils recht hässliche Gebäude, lassen uns hoffen, dass unser Rückflug pünktlich ist! Die Stadt ist voller Militär und Polizei, irgendwie fühlen wir uns hier nicht wohl. Rückfahrt zum Flughafen und Rückflug nach Malaga, ein teurer und nicht wirklich befriedigender Ausflug war dies. Zurück im Hotel belohnen wir uns mit einem guten Abendessen und dann geht es früh ins Bett.

14.06.2022

Wir brechen mit dem Mietwagen auf nach Algeciras, von dort nehmen wir die Schnellfähre nach Ceuta. Für Parken und Taxi hatte ich ca. 140,-€ kalkuliert, der Aufpreis für die Mitnahme des Autos liegt bei ca. 100,-€, somit ist es klar, wir nehmen das Auto mit und sind dann in Ceuta flexibler. Vom Fährhafen fahren wir Richtung marokkanische Grenze, die Siedlungen außerhalb der Stadt schockieren uns etwas. Emanuel versteht die Welt nicht mehr, als ich dem 6-Jährigen erkläre, dass dies Häuser für Menschen sind und keine Ställe für irgendwelche Haustiere.

Die Straße N362, zum höchsten Punkt Ceutas, dem Monte Anyera 349m, führt direkt am berüchtigten Grenzzaun entlang. Schon nach wenigen Kilometern werden wir gestoppt und man erklärt uns höflich, aber bestimmt, dass der Anyera nicht besucht werden kann, da es sich um militärisches Sperrgebiet handelt. Auf meine Frage ob der Monte Hacho (zweithöchster Punkt Ceutas) besucht werden darf, antwortet er mit einem „Si“. Wir drehen um und ich versuche es über einen anderen Weg, der Straße A2. Die A2 schraubt sich in Serpentinen nach oben und wir nähern uns dem Ziel. Neben einer Kaserne fahren wir einen unbefestigten Weg in den Wald und werden misstrauisch von der Kaserne aus beäugt. Aber bald müssen wir wieder umdrehen, hier geht es nicht weiter. Etwas höher an der Straße liegt der Aussichtspunkt Mirador Isabella II oder besser, dass was davon noch übrig ist. Von hier hat man einen schönen Blick auf Ceuta und bis rüber nach Gibraltar bzw. Europa. Wir verweilen hier und ich versuche durch den Wald zum Torre Anyera zu laufen. Leider ist der alte Wachturm am Gipfel komplett mit Stacheldraht gesichert und es ist kein rankommen. Die Höhe der natürlichen Erhebung hat man dann zwar erreicht, in den Turm zu gelangen wäre natürlich viel cooler. Das wird aber leider durch ziemlich unentspannte Militär-Präsenz verhindert. Somit muss ich auch hier wieder ein paar Meter vor dem Ziel sagen: bis hierhin ging es und das muss reichen. Welche hochbrisanten Militärgeheimnisse in diesem vergammelten Turm aus dem Mittelalter gehütet werden, erschließt sich mir leider nicht.

Zurück zum Auto und auf zum Monte Hacho, einer der sieben Säulen des Heraklion. Am Gipfel dieser Erhebung befindet sich ebenfalls eine Festung, dass Fuerto Hacho. Klar ist auch hier der Weg irgendwann versperrt und ein Bauzaun und viele Schilder verhindern das Weiterkommen. Also wieder zurück und einen anderen Weg genommen. Frech fahre ich in den Vorhof der Festung und komme bis zum Tor. Ein ziemlich einschüchternd wirkender Soldat, Wrestlerstatur, zwei Meter und sicher 130 Kilogramm Gewicht, mit „Rauschebart“, fragt streng nach unserem Begehr. Ich erkläre ihm, dass im Reiseführer etwas über die sieben Säulen des Heraklion steht. Er meint, wir sollten uns zackig verziehen, unten am Hafen sei ein Denkmal zum Thema, das können wir uns gern anschauen. Mir bleibt keine Zeit den GPS-Tag in der Peakhunter App zu erledigen und Fotos zu schießen. Dies mache ich dann aus einigen Meter Entfernung, was aber nicht gut ankommt. Wir fahren Richtung Innenstadt, suchen uns ein Parkhaus und essen und trinken etwas. Der Bummel durch die Stadt zeigt ein ähnliches Bild wie Melilla, einige hübsche Fassaden in der Innenstadt, zum Teil Denkmäler aus der faschistischen Zeit Spaniens, Heldenverehrung und schwülstige Kriegsverklärung. Polizei und Militär überall.

Wir schaffen es uns im Fahrplan zu vertuen, da hier keine Sommerzeit gilt und kommen zu spät zur Fähre, verdammt. Die nächste geht erst in drei Stunden. Auch die drei Stunden bekommen wir rum und nach der Überfahrt machen wir einen Abstecher nach Gibraltar.

Spät in der Nacht sind wir zurück in Marbella, müde, dreckig, verschwitzt von dieser Tour.

Ein weiterer Punkt, den niemand braucht, manchmal zweifle ich an meinem Verstand.

Matthias Fieles alias Matze-Sherpa

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Mir ist bewusst das es nicht einfach mit mir ist, deshalb

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